Genug ist genug

Gestern war also auch noch der Welttag des geistigen Eigentums - keine drei Tage nach dem Welttag des Buches und des Urheberrechts.

Innerhalb kurzer Zeit wird zweimal des quasi-selben gedacht. Mit einer nicht zu vernachlässigenden Akzent-Verschiebung beim zweiten Mal: weg von den Urhebern zu einem umstrittenen sogenannten “geistigen Eigentum”.

Ärgerlich daran ist, daß sich Künstler mal wieder vor den Karren der Verwerter haben spannen lassen und per offenem Brief einen besseren Schutz für die Medienindustrie sich gefordert haben.

Allein in Deutschland seien im vergangenen Jahr über 300 Millionen Musikstücke illegal aus dem Internet heruntergeladen worden, heißt es weiter. Dies sei zehnmal mehr, als legal verkauft worden seien.

Das mag ja sein, aber entstand auch tatsächlich der implizierte Schaden? Wären tatsächlich “300 Millionen Musikstücke” mehr verkauft worden? Und wie passt der angeblich rückläufige Absatz für Kreativprodukte mit solchen Jubelmeldungen zusammen? Und wie haben sich vor allem das Handeln der Medienindustrie und ihrer Beauftragten darauf ausgewirkt?

Bei solchen Hiobsbotschaften fühlt man sich als gesetzestreuer Kunde auch so richtig verarscht auf der richtigen Seite - immerhin kann man zu seinem guten Gewissen auch gleich noch zusätzlichen Aufwand verbuchen. Da kann man dann beruhigt Dirk Bach zitieren:

Und ihr wundert euch, dass es euch schlecht geht?

Und selbst Priester sind nicht mehr vor Mißtrauen verschont: Polish priests threatened with jail for plagiarising sermons

Discussion

Stephan Rosenke, 2008-04-30 21:56

Thomas Hoeren geht es ähnlich wie mir.

via heise.de

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users/rosenke/blog/20080427-genug_ist_genug.txt · Last modified: 2008-04-27 16:17 by rosenke
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