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... o mores: [[wpde>Untergang_des_Römischen_Reiches|Dekadenztheorien]] sind immer ein beliebtes Erklärungsmuster, wenn es um die Beschreibung von neuen Entwicklungen geht. Sicher häufig aus einem Reflex geboren, der sich allzu großer Fortschrittsgläubigkeit entgegenstemmen will und dabei dann beginnt, die gute, weil alte Zeit zu idealisieren: was war es doch für ein Spaß, damals, als man noch auf ein Außenklo gehen durfte! Daneben ist die Frontbegradigung auch schon erfolgt hier die Guten, weil traditionsbewußt das Alte Schätzenden, dort die Bösen, weil traditionsvergessen dem Neuen Hörigen. | ... o mores: [[wpde>Untergang_des_Römischen_Reiches|Dekadenztheorien]] sind immer ein beliebtes Erklärungsmuster, wenn es um die Beschreibung von neuen Entwicklungen geht. Sicher häufig aus einem Reflex geboren, der sich allzu großer Fortschrittsgläubigkeit entgegenstemmen will und dabei dann beginnt, die gute, weil alte Zeit zu idealisieren: was war es doch für ein Spaß, damals, als man noch auf ein Außenklo gehen durfte! Daneben ist die Frontbegradigung auch schon erfolgt, hier die Guten, weil traditionsbewußt das Alte Schätzenden, dort die Bösen, weil traditionsvergessen dem Neuen Hörigen. |
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[[wpde>Andrew Keen]] schlägt mit seinem Buch "Die Stunde der Stümper"((Keen, Andrew: Die Stunde der Stümper. Wie wir im Internet unsere Kultur zerstören. München 2008.)) in eben diese Kerbe. Er setzt zu einem Hohelied der bisherigen Medien an, das er zwar im Vorwort zur zweiten Auflage relativiert, aber trotzdem in extrem polemischer Art und Weise vorträgt und dabei die Welt in Schwarz und Weiß darstellt. Wenn er auch im Netz aktiv ist (und diese Aktivitäten sicher auch zur Bewerbung seiner Publikation nutzt), so dürfte die Zielgruppe seiner Philippika doch eher bei jenen [[http://jungle-world.com/artikel/2007/36/20269.html|alten Männer mit Kugelschreibern liegen]]: Deutlich wird dies, wenn selbst bereits im medialen Mainstream durchgekaute Angebote wie //Second Life// vom Übersetzer mit "ein Online-Spiel"((ebd., 11.)) erklärt werden - und natürlich stürzten sich beim (ersten) Medien-Hype zu //Second Life// auch die sogenannten Qualitätsmedien hauptsächlich auf ein [[http://www.titanic-magazin.de/rss.712|bestimmtes Thema]]. | [[wpde>Andrew Keen]] schlägt mit seinem Buch "Die Stunde der Stümper"((Keen, Andrew: Die Stunde der Stümper. Wie wir im Internet unsere Kultur zerstören. München 2008.)) in eben diese Kerbe. Er setzt zu einem Hohelied der bisherigen Medien an, das er zwar im Vorwort zur zweiten Auflage relativiert, aber trotzdem in extrem polemischer Art und Weise vorträgt und dabei die Welt in Schwarz und Weiß darstellt. Wenn er auch im Netz aktiv ist (und diese Aktivitäten sicher auch zur Bewerbung seiner Publikation nutzt), so dürfte die Zielgruppe seiner Philippika doch eher bei jenen [[http://jungle-world.com/artikel/2007/36/20269.html|alten Männer mit Kugelschreibern liegen]]: Deutlich wird dies, wenn selbst bereits im medialen Mainstream durchgekaute Angebote wie //Second Life// vom Übersetzer mit "ein Online-Spiel"((ebd., 11.)) erklärt werden - und natürlich stürzten sich beim (ersten) Medien-Hype zu //Second Life// auch die sogenannten Qualitätsmedien hauptsächlich auf ein [[http://www.titanic-magazin.de/rss.712|bestimmtes Thema]]. |