Jetzt vergingen doch glatt mal zwei Monate, ohne daß mich unser anständiger Innenminister zu einem Blogeintrag verleitete - fast hätte man an die Rückkehr der Vernunft glauben können.
Aber weit gefehlt: am Wochenende wurde ein Spiegel-Interview mit Schäuble veröffentlicht, das einen Blick in die sogenannte “Realität” von Wolfgang Schäuble gewährt.
Ein Kommentar von Klaus Hillendbrand in der taz faßt es sehr schön zusammen:
Weil sich der Terror nicht einfach gesetzlich verbieten lässt, macht sich die Bundesregierung vornehmlich Gedanken um die abstrakte Gefahrenlage. Es wäre eher überraschend, wenn Terroristen morgen mit einem Scania-40-Tonner auf der A 9 unterwegs wären.
Und:
Motto: Wenn wir den Terror schon nicht aus der Welt schaffen können, dann zeigen wir den Bürgern wenigstens, wie aktiv wir sind.
Und:
Ein Bin-Laden-Erschießungs-Gesetz mag für Bin Laden irrelevant sein. Für uns ist es das nicht.
Oder mit Bruce Schneier:
Sometimes it seems like the people in charge of homeland security spend too much time watching action movies. They defend against specific movie plots instead of against the broad threats of terrorism.