Kaisertum als Möglichkeit gegenüber italienischen Territorialmächten Unabhängigkeit zu erhalten
jedoch: Kaisertum mußte in Italien selbst schwach sein
Ansprüche auf: mittelitalienische Reichslande (Spoleto/Toskana), weniger verfolgt für Exarchat von Ravenna und Mathildische Güter → Trennung Reichsitaliens von Sizilien; keine Hegemonie des Papstes, da dies nur weitere Probleme gebracht hätte
Lehnseid für Sizilien
Rekuperationspolitik
zunächst Verhandlungen Innocenz III. mit Philipp von Schwaben (90)
später Übergang zu Otto IV.
Innocenz III. als “Schiedsrichter” zwischen Philipp von Schwaben und Otto IV., Versuch eine Verhandlungslösung zu erreichen
Aufforderung an die Fürsten den Streit beizulegen
Speyerer Protest: 26 (+26) Reichsfürsten fordern Innocenz III. auf Philipp von Schwaben zu unterstützen
Speyerer Protest als Möglichkeit für den Papst auf Einladung in den Thronstreit einzugreifen
nach anfänglichen Erfolg schlagen die Rekuperationen mehr oder minder fehl; Markward versucht Sizilien zu erobern und Friedrich II. in seine Gewalt zu bringen
Wechsel Innocenz III. in das Lager Ottos IV.: Beeinflußung der Fürsten zugunsten Ottos IV., Kontakte zu den Königen von Frankreich und England
Anerkennung der Rekuperationen durch Otto IV., keine selbständige Italienpolitik Ottos IV.
1200/01 Innocenz erkennt Otto IV. an
Neußer Privileg 08.06.1201: Anerkennung der Rekuperationen durch Otto IV.
03.07.1201: Kardinalbischf Guido verkündet die Anerkennug Ottos IV. durch Innocenz III.: Innocenz III. verläßt seine bisherige Position und behauptet eine Unterordnung der weltlichen unter die kirchliche Gewalt, zum Reprobationsrecht ausgeweitetes Examinationsrecht (104)
starke PR-Arbeit Innocenz III. für Otto IV.: Drohung/Lockung für Reichsfürsten, für externe Fürsten dito
Innocenz III. verrät seine Prinzipien und verbiegt aus politischen Gründen seine Rechtsfindung
kirchliche Kampfmittel werden gegen Philipp von Schwaben nur in geringem Umfang eingesetzt, kein namentlicher Bann, kein Interdikt
die Unterstützung Philipp von Schwabens machte Bischöfe nicht automatisch unwählbar, die Entscheidungen von Lüttich und Mainz sind nur bedingt politisch, sondern hauptsächlich juristisch
1204 staufischer Marsch nach Rom
Verteidigung Sizilien schwierig, da Familiarenrat nicht zu entsprechenden Geldausgaben bereit
01.11.1201: Eroberung Palermos und Friedrich II. durch Markward
nach dem Tod Markwards 1202 nähern sich Familiaren Innocenz III. an
Abwehr des staufischen Marsches auf Rom, da der Papst seine Stellung in Rom, Sizilien und dem Patrimonium stärken konnte
1207: Friedensverhandlungen mit Philipp von Schwaben ermöglichen Innocenz III. diesen zu absolvieren und nun seine Wahl zu betreiben
Philipp von Schwaben musste große Zugeständnisse machen, da die Stellung Innocenz III. im Reich zwar schwach war, aber in Italien selbst stark
Abtretung Spoletos, Anconas, Tusziens
Verzicht auf Vormundschaft über Friedrich II.
Papst vergibt Mathildische Güter und Tuszien als Lehen
Otto IV. wird mit Tochter Philipps und Krone von Burgund entschädigt
Frühjar 1208: Verhandlungen abgeschlossen, lediglich die Zustimmung der Könige fehlte
Tod Philipps von Schwaben, Innocenz III. verhindert/-bietet die Krönung eines Gegenkandidaten zu Otto IV.
Umschwenken auch staufischer Bischöfe zu Otto IV., kraft Autorität des Papstes
November 1208: Otto IV. unbestrittener Herrscher
Entfremdung Papst/Otto IV. bezüglich der Mathildischen Güter, Sizilien, Frankreich und England. Nachverhandlungen während des Zuges Ottos IV. nach Rom
04.10.1209: Kaiserkrönung Ottos IV.
nach der Krönung übernimmt Otto IV. die Herrschaft in den rekuperierten Gebieten (Spoleto/Ancona), jedoch kein Bann durch Innocenz III.
Friedrich II. wenig als Alternative zu Otto IV. geeignet, da er aggressiv in Sizilien gegen die Kirche vorging und so außerdem der Kirchenstaat wieder zwischen Sizilien und Reich geraten wäre
18.11.1210: Bann gegen Otto IV., Auflösung der Treueide; Eindringen Ottos IV. in das Königreich Sizilien
31.03.1211: abermaliger Bann gegen Otto IV. und Lösung der Treueide
April 1212: Empfang Friedrich II. in Rom, Friedrich II. Haupt der katholischen Partei
ungefähr gleichzeitig: Aufforderung Innocenz' III., Otto IV. als Feind Gottes und der Kirche aus dem Amt zu jagen
keine förmliche Entsetzung (!= Gregor VII)
05.12.1212: Wahl Friedrich II. zum König in Frankfurt/Main
12.07.1213: Goldbulle von Eger, Unterstützung durch Willebriefe Reichsfürsten
nach Kaiserkrönung soll Friedrich II. seinen Sohn Heinrich als sizilischen König einsetzen und selbst als solcher Abdanken. Regentschaft soll durch dem Papst genehmen Dritten erfolgen
Summa (150)