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— | users:rosenke:blog:20080302-geistiges_eigentum_oder_geistige_monopolrechte [2008-03-02 14:00] (current) – created rosenke |
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| ====== Geistiges Eigentum oder geistige Monopolrechte ====== |
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| Es gibt Begriffe und Bezeichnungen, die klingen treffend, nutzen eine Analogie und liegen doch neben der eigentlichen Sache, sind also nicht mehr als hinkende Vergleiche. //[[wpde>Geistiges Eigentum]]// ist zum Beispiel ein solcher. Er wird nicht zu Unrecht als ein politischer Kampfbegriff gesehen, dem //geistiges Monopolrecht// als Synonym entgegengesetzt wird. |
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| //Geistiges Eigentum// ist ein Kampfbegriff, da er versucht das aner- und bekannte Konzept von Eigentum an Dingen auf unkörperliche Schöpfungen - Texte, Lieder etc. - und Ideen zu übertragen und so gleichzeitig eine Rollenzuweisung zu erreichen, die sich bei entsprechender Gelegenheit für die Inhaber der jeweiligen Rechte vorteilhaft nutzen läßt - die Kampagne "Raubkopierer sind Verbrecher" ist ein unappetitliches Beispiel. |
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| Inwiefern //Geistiges Eigentum// falsche Analogien herstellt, beschreibt [[wpde>Cory Doctorow]] in einem [[http://www.guardian.co.uk/technology/2008/feb/21/intellectual.property|Artikel für den Guardian]]. Kurz zusammengefaßt: |
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| > Fundamentally, the stuff we call "intellectual property" is just knowledge - ideas, words, tunes, blueprints, identifiers, secrets, databases. This stuff is similar to property in some ways: it can be valuable, and sometimes you need to invest a lot of money and labour into its development to realise that value. |
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| > But it is also dissimilar from property in equally important ways. Most of all, it is not inherently "exclusive". If you trespass on my flat, I can throw you out (exclude you from my home). If you steal my car, I can take it back (exclude you from my car). But once you know my song, once you read my book, once you see my movie, it leaves my control. |
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| //Geistiges Monopolrecht// - selbst natürlich auch ein Kampfbegriff und damit einseitig - greift genau den Aspekt an, der beim Eigentum gerne übersehen wird: die Monopolisierung und den Ausschluß anderer von der Nutzung einer Sache. Diese Facette wurde übrigens auch schon bei der Entwicklung der Theorie eines //geistigen Eigentums// in der Frühen Neuzeit gesehen und offenbar für so schwerwiegend gehalten, daß an ihr lange Zeit eine reichsweite Regelung gegen Büchernachdruck scheiterte. |
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| Will man ideologisch unbelastet eine Beschreibung vornehmen, wird man bei **Immaterialgüterrechten** landen, sperrig zwar, aber doch deutlich treffender, da falsche bzw. knapp unzutreffende Analogien vermieden werden und der gesamte Komplex als ein neu zu regelnder Rechtsbereich wahrgenommen wird. |
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| Oder wie Doctorow es formuliert: |
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| > The state should regulate our relative interests in the ephemeral realm of thought, but that regulation must be about knowledge, not a clumsy remake of the property system. |
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| {{tag>urheberrecht monopoly raisonnement}} |
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| ~~DISCUSSION~~ |
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