Innocenz III. Excerpte

Helene Tillmann: Innocenz III.

Lothar von Segni

  • am Todestag Coelestins III. zum Papst gewählt, trotz seines jungen Alters (37 Jahre)
  • Studium in Paris, Bekanntschaft mit Stephen Langton aus dieser Zeit
  • in späteren Schriften “seelsorgerliche Einstellung der konservativen Richtung” (6)
  • Pilgerfahrt nach Canterbury Anfang 1187
  • Studium in Bologna
  • relativ jung Kardinaldiakon geworden

Zur Fülle der Macht berufen

  • keine Beanspruchung der weltlichen Gewalt, wenngleich die Würde der geistlichen/päpstlichen höher als die der weltlichen ist (18ff.)
  • „Lehnsherrschaft“ bei Innocenz III. problematisch, da er im Allgemeinen keine aktive Erweiterung der kirchlichen Lehnsherrschaft betrieb. Ausnahme Sizilien/Sardinien wegen politischer Bedeutung
  • Übergreifen in die weltliche Sphäre nur in Notfällen, falls zum Beispiel kein gemeinsamer Richter vorhanden war
  • Gott, was Gottes ist, dem Kaiser, was des Kaisers ist
  • Verbot die kirchliche Jurisdiktion zu Ungunsten der Laien auszudehnen, “ergänzende päpstliche Rechtsprechung”
  • Einschränkung der Gewalt des Papstes durch das ius divinum: Beispiel Ehe Philipps von Frankreich (27)
  • Lösung von Treueiden nicht als weltliche Hoheitsakte, sondern als “Umgangsverbot” mit Exkommunizierten
  • Gewissensfreiheit (28)
  • Papst kann jederzeit in den Machtbereich anderer Kirchenoberer eingreifen
  • Kreuzzugssteuern nicht als allgemeine Steuer des Papstes
  • scharfes Vorgehen, falls “plenitudo potestatis” des Papstes in Frage gestellt wurde (Hubert Walter)
  • von griechischer Kirche Unterwerfung gefordert
  • Beschränkung der kirchlichen Allgewalt des Papstes durch sittliche Schranken
  • Summa (37)

Auf dem Stuhle der Gerechtigkeit

  • Innocenz III. führt teilweise Gebühren für Rechtsprechung ein, grundsätzlich bleibt sie aber kostenlos, Finanzierung über Geschenke
  • Recht/Gerechtigkeit nicht käuflich: Mönche von Canterbury, Philipp II. August
  • Konstitutionen zur Rechtspflege: Kanzleiordnung (zur Erschwerung von Unregelmäßigkeiten, Einschränkung der Berufungsrechte (46)
  • keine Anzeichen dafür, daß Innocenz III. besonderen Wert darauf legte, möglichst viele Prozesse an die Kurie zu ziehen
  • keine Wiederaufnahme von rechtskräftig abgeschlossenen Prozessen
  • öffentliche Konsistorien für Urteilsverkündung/Rechtsfindung
  • Stärkung der Stellung der Bischöfe gegen Orden und dergleichen (52)
  • Stärkung der weltlichen Gewalt, Berücksichtigung der königlichen Bedürfnisse bei Besetzung von Bistümern (Sizilien, England)
  • Innocenz III. als Schützer und Wahrer der Interessen der Könige: Verbot Regalien zu veräußern während der Minderjährigkeit des Königs in Ungarn, Johann ohne Land wird nicht gezwungen, sein Bündnis mit Otto IV. zu lösen etc. (55)
  • Summa (60)

Vorkämpfer der kirchlichen Freiheit

  • Trennung von Staat und Kirche, Kampf gegen das “Staatskirchentum”
  • verschiedene englische Angelegenheiten: Séez, Winchester, Canterbury
  • 1207: Wahl Langtons
  • März 1208: Interdikt über England
  • Ende 1209: Bann gegen Johann ohne Land
  • englischer Episkopat trotz Drohungen des Königs auf Seiten des Papstes, selbst der Kanzler ging von der Fahne
  • Beendigung des “Staatskirchentums” in England: 21.11.1214
  • Sizilien: die Kirche im Königreich war weniger auf kirchliche Freiheit bedacht als in England, jedoch war der Papst Regent
  • nach der Mündigkeit Friedrichs II. Auseinandersetzungen mit Innocenz II. um die Rechte des Königs in der Kirche von Sizilien
  • Speyerer Privileg: Verzicht Ottos IV. Appellationen an den Papst zu behindern oder kirchliche Wahlen zu beeinflussen
  • Bestätigung des Speyerer Privilegs in der Goldbulle von Eger
  • Innocenz III. setzt im Römischen Reich durch, daß die Einsetzung von Bischöfen allein Kirchensache ist, zum Beispiel Mainz, Köln (72)
  • 1207 Freigabe der kirchlichen Wahlen in Aragon durch Peter II.
  • 1210 teilweise Freigabe der kirchlichen Wahlen in Polen
  • Auseinandersetzung mit Venedig um die Kirche des Lateinischen Kaiserreiches: Venedig wollte starken Einfluß auf das lateinische Patriarchat ausüben, Innocenz III. drängte den Einfluß durch Nicht-Anerkennung von Wahlen bzw. Ernennung der Gewählten aus eigener Machtvollkommenheit zurück
  • Innocenz III. hält an Immunität, eigenem Gerichtsstand und bürgerlicher Lastenfreiheit für den Klerus fest - außer es wurde verzichtet
  • besondere Probleme in Portugal und den lombardischen Städten, da diese auf Geldeinnahmen durch Besteuerung des Klerus angewiesen waren
  • Vorgehen gegen Stadtstaaten härter als gegen Könige

Im Zwange der Politik

  • Kaisertum als Möglichkeit gegenüber italienischen Territorialmächten Unabhängigkeit zu erhalten
  • jedoch: Kaisertum mußte in Italien selbst schwach sein
  • Ansprüche auf: mittelitalienische Reichslande (Spoleto/Toskana), weniger verfolgt für Exarchat von Ravenna und Mathildische Güter → Trennung Reichsitaliens von Sizilien; keine Hegemonie des Papstes, da dies nur weitere Probleme gebracht hätte
  • Lehnseid für Sizilien
  • Rekuperationspolitik
  • zunächst Verhandlungen Innocenz III. mit Philipp von Schwaben (90)
  • später Übergang zu Otto IV.
  • Innocenz III. als “Schiedsrichter” zwischen Philipp von Schwaben und Otto IV., Versuch eine Verhandlungslösung zu erreichen
  • Aufforderung an die Fürsten den Streit beizulegen
  • Speyerer Protest: 26 (+26) Reichsfürsten fordern Innocenz III. auf Philipp von Schwaben zu unterstützen
  • Speyerer Protest als Möglichkeit für den Papst auf Einladung in den Thronstreit einzugreifen
  • nach anfänglichen Erfolg schlagen die Rekuperationen mehr oder minder fehl; Markward versucht Sizilien zu erobern und Friedrich II. in seine Gewalt zu bringen
  • Wechsel Innocenz III. in das Lager Ottos IV.: Beeinflußung der Fürsten zugunsten Ottos IV., Kontakte zu den Königen von Frankreich und England
  • Anerkennung der Rekuperationen durch Otto IV., keine selbständige Italienpolitik Ottos IV.
  • 1200/01 Innocenz erkennt Otto IV. an
  • Neußer Privileg 08.06.1201: Anerkennung der Rekuperationen durch Otto IV.
  • 03.07.1201: Kardinalbischf Guido verkündet die Anerkennug Ottos IV. durch Innocenz III.: Innocenz III. verläßt seine bisherige Position und behauptet eine Unterordnung der weltlichen unter die kirchliche Gewalt, zum Reprobationsrecht ausgeweitetes Examinationsrecht (104)
  • starke PR-Arbeit Innocenz III. für Otto IV.: Drohung/Lockung für Reichsfürsten, für externe Fürsten dito
  • Innocenz III. verrät seine Prinzipien und verbiegt aus politischen Gründen seine Rechtsfindung
  • kirchliche Kampfmittel werden gegen Philipp von Schwaben nur in geringem Umfang eingesetzt, kein namentlicher Bann, kein Interdikt
  • die Unterstützung Philipp von Schwabens machte Bischöfe nicht automatisch unwählbar, die Entscheidungen von Lüttich und Mainz sind nur bedingt politisch, sondern hauptsächlich juristisch
  • 1204 staufischer Marsch nach Rom
  • Verteidigung Sizilien schwierig, da Familiarenrat nicht zu entsprechenden Geldausgaben bereit
  • 01.11.1201: Eroberung Palermos und Friedrich II. durch Markward
  • nach dem Tod Markwards 1202 nähern sich Familiaren Innocenz III. an
  • Abwehr des staufischen Marsches auf Rom, da der Papst seine Stellung in Rom, Sizilien und dem Patrimonium stärken konnte
  • 1207: Friedensverhandlungen mit Philipp von Schwaben ermöglichen Innocenz III. diesen zu absolvieren und nun seine Wahl zu betreiben
  • Philipp von Schwaben musste große Zugeständnisse machen, da die Stellung Innocenz III. im Reich zwar schwach war, aber in Italien selbst stark
    • Abtretung Spoletos, Anconas, Tusziens
    • Verzicht auf Vormundschaft über Friedrich II.
    • Papst vergibt Mathildische Güter und Tuszien als Lehen
    • Otto IV. wird mit Tochter Philipps und Krone von Burgund entschädigt
  • Frühjar 1208: Verhandlungen abgeschlossen, lediglich die Zustimmung der Könige fehlte
  • Tod Philipps von Schwaben, Innocenz III. verhindert/-bietet die Krönung eines Gegenkandidaten zu Otto IV.
  • Umschwenken auch staufischer Bischöfe zu Otto IV., kraft Autorität des Papstes
  • November 1208: Otto IV. unbestrittener Herrscher
  • Entfremdung Papst/Otto IV. bezüglich der Mathildischen Güter, Sizilien, Frankreich und England. Nachverhandlungen während des Zuges Ottos IV. nach Rom
  • 04.10.1209: Kaiserkrönung Ottos IV.
  • nach der Krönung übernimmt Otto IV. die Herrschaft in den rekuperierten Gebieten (Spoleto/Ancona), jedoch kein Bann durch Innocenz III.
  • Friedrich II. wenig als Alternative zu Otto IV. geeignet, da er aggressiv in Sizilien gegen die Kirche vorging und so außerdem der Kirchenstaat wieder zwischen Sizilien und Reich geraten wäre
  • 18.11.1210: Bann gegen Otto IV., Auflösung der Treueide; Eindringen Ottos IV. in das Königreich Sizilien
  • 31.03.1211: abermaliger Bann gegen Otto IV. und Lösung der Treueide
  • April 1212: Empfang Friedrich II. in Rom, Friedrich II. Haupt der katholischen Partei
  • ungefähr gleichzeitig: Aufforderung Innocenz' III., Otto IV. als Feind Gottes und der Kirche aus dem Amt zu jagen
  • keine förmliche Entsetzung (!= Gregor VII)
  • 05.12.1212: Wahl Friedrich II. zum König in Frankfurt/Main
  • 12.07.1213: Goldbulle von Eger, Unterstützung durch Willebriefe Reichsfürsten
  • nach Kaiserkrönung soll Friedrich II. seinen Sohn Heinrich als sizilischen König einsetzen und selbst als solcher Abdanken. Regentschaft soll durch dem Papst genehmen Dritten erfolgen
  • Summa (150)

Seelsorger und Reformator

  • Pflichtbeichte
  • Einschränkung der Ehehindernisse
  • Verbot der Clandestinehe
  • Verpflichtung zu Provinzialsynoden/Generalkapiteln
  • Gesetzgebung bezüglich unterscheidender Kleidung bei Juden und Muslimen, Ausgehverbot für diese an Kartagen
  • Versorgung von Geweihten mit Benefizien als Pflicht nicht in den Konzilsbeschlüssen
  • Finanzierung der Kurie durch Pfründe gescheitert
  • Ausdehnung des Inquisitionsprozesses
  • Vorgehen gegen Bischöfe etc. oft von Milde geprägt, Legalität
  • Innocenz III. drängt Laien aus seiner direkten Umgebung: keine Pagen mehr, keine Tischbediensteten, dito aus der Umgebung der Kurie
  • Patronatsrechte bleiben unangetastet
  • zunächst stützte sich Innocenz III. auf die Zisterzienser für Seelsorge etc., dieser Orden war dafür nur bedingt geeignet
  • Neuer Orden: Humiliaten (180)
    • Kanonikergemeinschaft, klösterlich lebende Laiengemeinschaft, in der Welt lebende Laiengemeinschaft
    • Ähnlichkeiten zu Waldensern
    • von Innocenz' III. Vorgänger als Häretiker klassifiziert
    • Bußpredigt
  • bekehrte Waldenser, großzügige Toleranz bei Umgang mit ehemaligen Waldensern
  • Genossenschaft des Bernhard Primus mit Buß- und Ketzerpredigt
  • Genossenschaft des heiligen Franz: Laienvereinigung, 1210 mündliche Bestätigung der Lebensregel
  • Armutsprivileg für heilige Klara
  • Verbot von Ordensneugründungen auf dem 4. Lateranum, i.e. es durften keine neuen ordines (Regeln) genehmigt werden, alte Regeln konnten übernommen werden, vgl. Dominikaner. Dieses Verbot geht vermutlich nicht auf Innocenz III. zurück
  • summa (185)

Verteidiger des Glaubens

  • Gewaltsames Vorgehen kein Widerspruch zum Hirtenamt Innocenz III.
  • Albigenserkreuzzug als königliche Strafexpedition geplant
  • nachdem Philipp II. wegen Johann Ohneland und den Angelegenheiten im Reich nicht für den Oberbefehl zu gewinnen war, wurde Arnald, Abt von Citeaux bestellt
  • Zerwürfnis Arnald/Innocenz III.: Innocenz III. befürwortete nicht die radikale Absetzung der verstrickten Adligen (Raimund von Toulouse), da dies zu einem Machtvakuum hätte führen können, das mit landfremden Adligen gefüllt werden müsste, deutliche Verlängerung des Kreuzzuges möglich, was ein Problem für den Kreuzzugcharakter aufgeworfen hätte
  • Innocenz III. eher milde gestimmt, Arnald eher kompromißlos
  • Durchführung des Kreuzzuges (189):
    • Simon von Montfort
    • nach Eroberung Béziers und Carcasonnes Hoffnung Innocenz' III., Konflikt zu Gunsten eines Kreuzzugs gegen Jerusalem beilegen zu können
    • Herren und Städte verpflichteten sich eidlich gegen Häretiker vorzugehen
    • Vorgehen der Legaten gegen Raimund von Toulouse zuerst ohne Deckung durch Innocenz III.
    • Innocenz III. bestätigt nach Vorgehen Raimunds von Toulouse gegen Kreuzheer die Legatensprüche zu Ungunsten Raimunds von Toulouse
    • nach Fürsprache Peters II. von Aragón wendet Innocenz III. seine Gunst von seinen Legaten und Simon ab: Kreuzzug ins heilige Land wichtiger als Ketzerkreuzzug
    • keine endgültige Lösung für eine der Parteien Raimund von Toulouse wird wieder eingesetzt, jedoch nicht zu kanonischen Reinigung zugelassen
    • Entsendung eines Kardinallegaten, um Krieg zu beenden und Rechtsansprüche zu entscheiden
    • Peter von Benevent stellte als Kardinallegat den Frieden her
    • Absolution der Stadt Toulouse, Raimunds von Toulouse u.a.
    • Legatenkonzil spricht sich für die Übertragung der Grafschaft Toulouse aus
    • endgültige Lösung des Streits um Toulouse auf dem 4. Lateranum zu Ungunsten Raimunds von Toulouse: Innocenz III. wollte wohl Raimund restituieren, scheiterte jedoch am Konzil
  • Innocenz III. im Ketzerprozess vorsichtig, Beschuldigte erhalten Rechtsbeistand, keine Gottesurteile
  • Milderung der Strafbestimmungen für Häretiker, Verschärfung für die Anhänger (Infamie)
  • zeitweise Förderung der Häresie durch Innocenz III. in Italien, da er häufig Interdikte verhängte im Kampf mit den italienischen Städten

Um die Einheit der Kirche

  • 1204: Zwangsvereinigung der griechischen und lateinischen Kirche
  • zunächst Annäherung an die Kirchen Serbiens, Bulgariens, Albanien und Rutheniens
  • Innocenz III. sieht die Ostkirche nicht als gleichberechtigte Partnerin, sondern als ungehorsame Abspaltung: Zwangsunion als gelungene Wiedervereinigung
  • ein Grund des Schismas: Verwendung von gesäuertem Brot bei den Griechen
  • Innocenz III. verbietet Griechen
    • das Abwaschen der Altäre
    • Wiederholung der Taufe, wenn bereits lateinisch getauft worden war
    • sonst Beibehaltung der Riten und Gesetze der Ostkirche (Priesterehe) (217)
  • summa (219)

Für das Erbteil des Gekreuzigten

  • spanischer “Kreuzzug”
  • Unterordnung aller Angelegenheiten unter den Kreuzzug nach Jerusalem
  • Christen im Orient gespalten: z.B. antiochianischer Erbfolgestreit
  • Neubesetzung der Patriarchate von Jerusalem (Albert von Vercelli) und Antiochia (Peter von Ivrea)
  • 31.12.1199: Kreuzzugssteuern für Klerus und nicht-privilegierte Orden (1/40), Innocenz III. und Kardinäle 1/10
  • 4. Kreuzzug an Geldmangel gescheitert
  • Eroberung Zaras und Konstantinopels nicht mit von Innocenz III. gebilligt. Vorgehen Innocenz III. gegen Eroberung Zaras schwach bis halbherzig, um Überfahrt nicht zu gefährden. Eroberung Konstantinopels unvorhergesehen.
  • Aneignung Konstantinopels von Innocenz III. jedoch nachträglich bejubelt
  • Rückstellung des Kreuzzugs, um lateinisches Kaisertum in Konstantinopel zu stützen (1205)
  • Frühjahr 1213: Kreuzzugsaufruf
    • keine strenge Prüfung der Eignung, falls sich jemand als ungeeignet nach Kreuznahme zeigt, erfolgt Umwandlung in Geldopfer
    • Kreuzzugssteuer auf dem 4. Lateranum beschlossen: 1/20 auf drei Jahre unter der Strafe der Exkommunikation
    • allgemeiner Friede für vier Jahre
    • Seestädte sollen Boote etc. als ihren Beitrag stellen
  • Teilnahme von drei Königen: Friedrich II., Johann Ohneland, Andreas von Ungarn

Der Mensch

  • hochgebildet (Girald)
  • auch zu Scherzen aufgelegt
  • Bauprojekte an Lateran und Vatikan
  • “Fertigkeiten in Gesang und Psalmodieren”
  • kein Arbeitsfanatiker
  • Schriftsteller
  • Choleriker(?)
  • freigiebig
  • Glaube als konstitutives Element für Sakramente und dergleichen
  • Schriftum Innocenz' III. religiös-asketischer Natur
  • Innocenz III. skrupellos? Ehe wurde auch bei Opportunität nicht angetastet
  • Innocenz III. nicht machtversessen

Der Spruch der Geschichte

  • summa summarum (255)

Gerhard Baaken: Der deutsche Thronstreit auf dem IV. Laterankonzil

  • Zweck des 4. Lateranums: Wiedergewinnung des Heiligen Landes und die Reform der gesamten Kirche, nicht der deutsche Thronstreit
  • weder Otto IV. noch Friedrich II. unter den Eingeladenen
  • vor der feierlichen Eröffnung bereits Behandlung politischer Angelegenheiten, wie die englische Frage und wahrscheinlich auch der Thronstreit
  • höchst kontroverse Behandlung des Thronstreits auf der zweiten Session
  • Befassung des Konzils mit dem Thronstreit durch Otto IV. und Verbündete vorbereitet
  • Rückhalt Ottos IV. an der Kurie durch verschiedene Kardinäle und Geldzahlungen seines Onkel Johann Ohnelands
  • Friedrich II. schickte wohl auf Anregung des Papstes Nuntien zum 4. Lateranum
  • das erste Wort erhält Erzbischof Berard von Palermo als Gesandter Friedrichs II.
  • Friedrich II. überträgt alle seine Rechte in Sora (Grafschaft des Bruders des Papstes) der Römischen Kirche
  • Verhandlungen zum Thronstreit folgen dem Verfahren des römisch-kanonischen Prozesses
  • Argumente gegen Absolution Ottos IV.
    • Otto IV. hatte Eide gebrochen, so daß ein Sicherungseid nicht mehr ausreicht
    • bisher hatte Otto IV. keinen Schadensersatz geleistet
    • Otto IV. hatte Friedrich II. angegriffen und sich dessen Kirchenlehen unrechtmäßig bemächtigt
    • Gefangennahme des Bischofs von Münster
    • Schädigung des Klosters Quedlinburg
    • unrechtmäßige Übertragung der Regalien an Bischof Waldemar als Elekten von Bremen
  • Innocenz III. bietet auch der Partei Ottos IV. Gehör
  • diese wendet sich nicht nur an den Papst, sondern an das gesamte Konzil
  • wenn Otto IV. in öffentlicher Sitzung vom Bann gelöst wird, hat er die besseren Karten, was den Anspruch auf den Thron betrifft: ältere Kaiserkrönung
  • kein Entkräftigung des Eidbruches, Innocenz III. bezeugt das Gegenteil und die Entschädigungsangebote der italienischen Städte werden als unzureichend zurückgewiesen
  • Bitte der Bevollmächtigen an den Papst direkt um Vergebung und Lösung vom Banne
  • zweite Session schließt ohne Entscheidung, jedoch im Tumult
  • dritte Session
    • Verwerfung der Lehren Joachim von Fiores und Amalrichs von Bena
    • Beschluß zum Kreuzzug
    • Bannung der gegen Johann Ohneland revoltierenden Barone
    • Bekanntgabe der Lehnsabhängigkeit Englands
    • Anerkennung der Wahl Friedrichs II. zum Imperator Romanorum (wohl außerhalb eines förmlichen Beschlusses)
  • Friedrich II. rex Sicilie in Romanorum imperatorem electus
  • keine Absetzung, Bestätigung der Exkommunikation oder der Absetzung Ottos IV.
  • Verfahren insgesamt in der Schwebe gehalten, vermutlich als Druckmittel

Wilhelm Imkamp: Das Kirchenbild Innocenz III.

  • Ausbildung Innocenz' III. Rom - Paris (artes liberales, Theologie) - Bologna (ius)
  • Summa (173)
  • Summa Summarum (327)

plenitudo potestatis (287)

  • jede andere kirchliche Gewalt ist räumlich begrenzt
  • das päpstliche Eingriffsrecht ist unbegrenzt
  • alle kirchliche Jurisdiktionsgewalt hat ihren Ursprung beim Papst

Foreville: Innocent III et la France

  • Vater Segni, Mutter Scotti (Stadtrom)
  • Transsubstation/De sacro altaris mysterio
studium/innocenz3/excerpte.txt · Last modified: 2006-03-22 17:48 by rosenke
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